GTX 1080: Founder Edition (Referenz) vs Herstellervarianten

Wenn man sich für diese Karte entschieden hat bleibt die Frage: Welche Variante der GTX 1080 sollte man kaufen?

Im Vorfeld gab es einige Verwirrung über die Rolle der Founders Edition. Es klang als sei das eine bessere, übertaktete und teurere Variante, und die anpassbaren Herstellerkarten würden nur in einigen wenigen Fällen besser sein, und generell günstiger. Dem ist nicht so. Die Founders Edition ist nichts weiter als das, was man bisher Referenzkarte nannte. Das hat mehrere Konsequenzen:

1. Höherer Takt

Die Herstellerkarten sind mindestens gleich hoch, normalerweise höher getaktet:

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2. Andere Kühler

Die Founders Edition kommt mit einem Blower-Kühler, die Herstellerkarten normalerweise mit zwei bis drei verwirbelnden Lüftern auf der Karte. Im Ergebnis werden die Herstellerkarten leiser und kühler sein. Allerdings mit dem Nachteil, dass die heiße Luft bei ihnen in das Gehäuse geblasen wird, was insbesondere den Prozessorkühler mehr arbeiten lässt. Hier muss man ganz genau drauf achten, dass Reviews die Lautstärke des Gesamtsystems und nicht nur der Grafikkarte selbst messen, und dass die Kühlung des eigenen PCs ordentlich funktioniert. Sonst wird trotz leiserer Karte mit besserem Kühler das Gesamtsystem heißer und lauter.

3. Besser übertaktbar

Zu dem höheren Takt kommt auch noch bessere Übertaktbarkeit. Denn das Limit der Founders Edition kommt weniger von der Temperatur als von der Leistungsaufnahme. Herstellervarianten haben zusätzliche Stromanschlüsse, sodass bessere Taktraten erzielt werden können. Gutes Beispiel ist die ASUS ROG Strix GTX 1080 in der Liste oben: Die hat ab Werk den gleichen Takt wie die Referenzkarte, aber einen zusätzlichen 6-Pin-Stecker. Da die drei Kühler sicher für eine gute Temperatur sorgen werden, würde die Karte sehr viel besser übertaktbar sein als die Founders Edition.

4. Besserer Preis

Bei den Preisen gibt es derzeit zwei Situationen, aber in beiden sind die Herstellervarianten der Founders Edition überlegen. Zuerst gibt es die übertakteten Karten, die sich im Preis nahe bei der Referenzkarte befinden, z.B. die Asus Strix OC für 10€ mehr, oder die EVGA FTW Gaming für 30€ weniger. Und dann gibt es Karten wie die KFA2, die für einen deutlich geringeren Preis angekündigt sind.

5. Schlechtere Verfügbarkeit

Angekündigt ist das Stichwort : Wer jetzt kaufen muss, für den ist das alles egal. Bei deutschen Händlern findet man derzeit nur die Founders Edition. Egal ob caseking, mindfactory, cyberport oder Amazon – lieferbar ist momentan nur die Founders Edition. Allerdings sind die Herstellervarianten wohl nah, cyberport z.B. listet die sehr hübsche Zotac AMP! Extreme mit 3-10 Tagen Lieferzeit.

Fazit

Die Herstellervarianten gewinnen klar. Einzig der Liefertermin und in Einzelfällen der Kühler sprechen für die Founders Edition, die Referenzkarte. Allerdings darf man von den höheren Taktraten nicht zu viel erwarten, erste Benchmarks sind wenig vielversprechend. Doch bei geringerem Preis ist es ja fast egal, wie viel oder wie wenig schneller die Herstellerkarten am Ende sein werden.